Courchevel, Frankreich
2009 — 2016
5
23.333
Realisiert
Das Grundstück des Freizeitbades ist im Westen durch eine Landstraße begrenzt, im Osten durch den geschwungenen Lauf des Gebirgsbaches Gravelles. An dessen Ufer erheben sich drei Teilflächen des begrünten Daches wie Flügel aus dem Erdreich und vereinen sich mit zunehmender Höhe zu einem gigantischen Schirm, der sämtliche Bereiche des Schwimmbades überspannt. Seine Aufsicht ähnelt einem Dreieck, mit der nördlichen Spitze als höchstem Punkt. Zwischen den flügelartigen Dachsegmenten befinden sich bogenförmig gefasste Höfe mit Außenbecken und Liegeflächen, die sich nach Südosten orientieren. Nach Norden und an der langen Westseite, wo ein Vorplatz den Eingang markiert, ragt das Dach weit aus. Die großflächig verglasten Fassaden darunter lassen viel Tageslicht ins Gebäudeinnere. Eine hohe Eingangshalle erschließt die beiden Geschosse mit Umkleiden, Restaurant, Schwimmbad und Wellnessbereich. Als ein großer, weitgehend offener Raum erstreckt sich die Wasser- und Badelandschaft über zwei verschiedene Niveaus. Auf der unteren Ebene befindet sich das Freizeitbad für Familien, auf der oberen der Wellnessbereich. Eine funktionale Unterteilung erfolgt allein durch gläserne Abtrennungen, sodass alle Aktivitäten und Attraktionen optisch verbunden sind. Außer den Glasfassaden sorgen die linsenförmigen Auswölbungen der Dachfläche – ähnlich wie Fledermausaugen – für visuelle Bezüge zum Außenraum. Die begrünte, in der kalten Jahreszeit schneebedeckte Dachlandschaft prägt maßgeblich den Entwurf. Getragen wird sie von einer Stahlkonstruktion auf einer Fläche von 120 x 80 m, die an manchen Stellen bis zu 17,00 m frei herausragt. Die Konstruktion aus bis zu 2,00 m hohen räumlichen Fachwerkträgern liegt nur auf wenigen Stahlstützen auf. Unterbrochen wird die Fachwerkstruktur von vier unterschiedlich großen Dacheinschnitten, die durch linsenförmig aufgewölbte Kuppelelemente überdeckt sind und den Innenraum mit Tageslicht versorgen. In der Dachfläche liegt über den Stahlträgern ein 75 mm starkes Trapezblech, auf dem durchgehend eine Dampfsperre angeordnet ist. Die Wärmedämmung aus Mineralwolle hat eine Stärke von 200 mm und ist zweilagig mit versetzten Stößen ausgeführt. Die Abdichtung erfolgte mit einer zweilagigen Bitumenabdichtung, über der eine extensive Dachbegrünung aufgebracht wurde. Die Kuppelelemente haben eine hinterlüftete Deckschalung aus Lärchenholzpaneelen. Auch die Innenseiten der Attika sind mit Lärchenholzpaneelen bekleidet, sodass sich von oben betrachtet ein stimmiges Gesamtbild ergibt.
Vorplanung bis Übergabe, Terminplanung, Lichtplanung, nachhaltiges Bauen